Wie du an deiner Einstellung zur Krankheit arbeiten kannst

Auch wenn die Krankheit nicht durch Stress verursacht werden kann, so kann sie selber Stress auslösen. Die ständigen Gedanken an das, was passieren kann, wenn keine Toilette in der Nähe ist oder welche Komplikationen möglich sind, belasten viele Betroffene. Wenn die körperlichen Symptome über einen medizinisch erklärbaren Umfang hinausgehen, spricht man von einer funktionellen Störung. Soweit muss es nicht kommen, denn du kannst Stress in hohem Maße beeinflussen, sowohl durch deine Einstellung, als auch durch vielfach bewährte Entspannungstechniken.

Die Krankheit ist da, das kannst du nicht ändern. Aber du kannst den Krankheitsverlauf beeinflussen, indem du unter anderem versuchst, Stress zu vermeiden oder eine positive Einstellung einzunehmen. Das ist nicht leicht, aber es wird dir helfen. Viele Betroffene leben sehr gut mit der Erkrankung. Räum ihr nicht zu viel Platz ein! Informiere dich, sprich mit anderen Betroffenen, suche eine psychologische Beratungsstelle auf und entwickle Strategien, um den Alltag besser bewältigen zu können. Denn die meisten negativen Gedanken, die chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oft begleiten, wie zum Beispiel „Niemand wird mit mir zusammen sein wollen“ oder „Jetzt kann ich nicht mehr in den Urlaub fahren“, haben schlichtweg keine Berechtigung.

Entspannungstechniken, die eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung positiv beeinflussen können

  • Progressive Muskelrelaxation (PMR): Bei den Übungen dieser Methode folgt der bewussten Anspannung bestimmter Muskelgruppen und dem Halten der Spannung eine anschließende Entspannung. PMR ist besonders einfach zu erlernen und kann schon nach kurzer Zeit zu einer tiefen Entspannung führen.
  • Autogenes Training: Durch die eigene Vorstellungskraft werden gezielt bestimmte Funktionen des Körpers beeinflusst. Vorgestellte Wärme, Schwere oder Kühle führen so zu körperlicher Entspannung und innerer Ruhe. Zum Erlernen bietet sich ein Kurs an.
  • Meditation: Bei regelmäßiger Anwendung wirkt Meditation beruhigend, vertieft die Atmung und reduziert die Muskelspannung. Dabei fokussiert sich bei der Meditation die gesamte Aufmerksamkeit auf eine Sache. Sie kann z. B. in einem Kurs erlernt werden.
  • Qigong: Qi bedeutet Lebensenergie, Gong Übung. Bei der chinesischen meditativen Bewegungsform werden Atem- und Körperübungen mit Meditation verknüpft. Für den entspannenden Effekt ist regelmäßiges Anwenden unter fachlicher Anleitung nötig.
  • Yoga: Ziel dieser sanften Bewegungsmethode ist es, Spannungen abzubauen, neue Energie zu schöpfen und den Körper ganzheitlich zu vitalisieren. Sie enthält Entspannungs-, Atmungs- und Körperübungen. Wichtig ist eine qualifizierte Anleitung.