Colitis ulcerosa – eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Dickdarms
In Österreich leiden rund 80.000 Menschen unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (kurz CED genannt). Derzeit ist Colitis ulcerosa noch nicht heilbar. Eine zeitgerechte, individuell mit einem Facharzt vereinbarte und in der Regel medikamentöse Therapie ermöglicht dir jedoch eine hohe Lebensqualität bis hin zu einem langfristigen Stillstand deiner Erkrankung.
Wir helfen dir bei der Suche nach dem richtigen Facharzt und ermöglichen dir mit dem CED Check eine rasche Abklärung, ob du diesen zeitnah aufsuchen solltest.
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Die Bezeichnung Colitis ulcerosa leitet sich aus dem Griechischen bzw. Lateinischen ab. Colitis steht für „Colon“ (Dickdarm) und „-itis“ (Entzündung). Ulcerosa kommt von dem Begriff „Ulcus“ (Geschwür). Es handelt sich also um eine „Dickdarmentzündung mit Geschwürbildung“, die neben Morbus Crohn zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zählt. Dabei entzündet sich die Darmschleimhaut (Mukosa) – die obere Darmwandschicht – des Enddarms. Von dort aus kann sie sich in den Dickdarm ausbreiten.
Die Abwehrstoffe im Darm bekämpfen nicht nur schädliche Viren und Bakterien, sondern richten sich auch gegen Strukturen des eigenen Körpers. Bei Colitis ulcerosa ist der Dünndarm in der Regel nicht betroffen. Dies unterscheidet die Erkrankung von Morbus Crohn, bei dem der gesamte Verdauungstrakt vom Mund bis zum After eine Entzündung aufweisen kann.
Ursache unbekannt
Wie bei Morbus Crohn sind auch bei Colitis ulcerosa die Ursachen nicht abschließend geklärt. Die Krankheit wird noch immer erforscht. Experten gehen jedenfalls davon aus, dass mehrere Faktoren zur Entstehung der Erkrankung beitragen:
- Erbliche Faktoren: Wenn andere Familienmitglieder an Colitis ulcerosa leiden, ist die Wahrscheinlichkeit, selber zu erkranken, leicht erhöht.
- Umwelteinflüsse: Infekte, Nahrungsbestandteile oder Rauchen können die Entstehung der Krankheit begünstigen.
- Störung der Schleimhautbarriere des Darms: Die Schutzbarriere des Darms von Menschen, die an Colitis ulcerosa erkrankt sind, ist geschwächt. Die Schleimhautzellen halten weniger fest zusammen und auch vom schützenden Schleim, der diese Zellen überzieht, ist weniger vorhanden. Bakterien gelingt es daher leichter, in die Darmwand einzudringen und dort eine Entzündung zu verursachen. Zusätzlich wird der Botenstoff Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-α) in erhöhter Menge produziert – er ist verantwortlich dafür, dass Entzündungen entstehen und bleiben.
Colitis ulcerosa erkennen
Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa gehen in den meisten Fällen mit verdauungsspezifischen Symptomen einher. Die Erkrankung ist nicht so einfach zu diagnostizieren, da die typischen Beschwerden auch andere Ursachen haben und in unterschiedlichen Schweregraden – leicht, mittelschwer und schwer – auftreten können. Welche Symptome sich zeigen, wie die Diagnose erfolgt und die Krankheit verlaufen kann, erfährst du hier.
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- Anhaltender und oft mit Blut oder Schleim vermischter Durchfall und in der Folge Gewichtsverlust
- Krampfartige, oft mit der Stuhlentleerung verbundene Bauchschmerzen, häufig im linken Unterbauch
- Ständiger Stuhldrang, oft schmerzhaft und auch nachts
- Blutungen aus dem After und Blutarmut als Folge der Blutung
- Fieber, insbesondere bei schwerer Ausprägung
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Warum der Krankheitsverlauf nicht vorhergesagt werden kann
Colitis ulcerosa zeigt sich bei jedem, der an der Krankheit leidet, auf eine eigene Art und Weise: Sie kann nur ganz leicht ausgeprägt sein und sich in kurzen, seltenen Schüben äußern. In wenigen Fällen, bei schwerer Verlaufsform, kann es zu Komplikationen kommen. Dann ist es besonders wichtig, dass du nicht lange wartest und gleich deinen Gastroenterologen aufsuchst.
Die richtigen Medikamente können den Verlauf deiner Erkrankung positiv beeinflussen und die Entzündung im Darm vermindern.
Wie Colitis ulcerosa diagnostiziert wird
Von der Anamnese über Laboruntersuchungen bis zur Darmspiegelung
Du kommst nicht umhin, bestimmte Untersuchungen durchführen zu lassen, um eine Diagnose zu erhalten – auch wenn du davor zurückschreckst. Aber: Du brauchst keine Angst vor Schmerzen zu haben. Die Untersuchungen sind schmerzfrei und können dir endlich Gewissheit verschaffen, ob es sich um Colitis ulcerosa handelt oder nicht. Und: Je früher die Diagnose erfolgt, umso vielversprechender sind die Behandlungsmöglichkeiten. Da die Symptome nicht immer gleich sind und sich viele Überschneidungen mit anderen so genannten gastroenterologischen Erkrankungen zeigen, ist sie allerdings nicht immer einfach. Normalerweise erfolgt sie durch den Gastroenterologen – in mehreren Schritten:
1. Anamnese
- Ausführliches Gespräch mit deinem Facharzt für Gastroenterologie
2. Körperliche Untersuchung
- Abtasten des Bauches und des Afters
3. Blut- und Stuhlproben
- Blut: Blutbild und CRP
- Stuhl: Calprotectin
4. Endoskopie
- Spiegelung des Verdauungstraktes
5. Bildgebende Verfahren
- Ultraschall
- Magnetresonanztomographie
- Computertomographie
Bis zur Diagnose kann durch den schleichenden Beginn viel Zeit vergehen, da die Beschwerden oftmals nicht richtig zugeordnet werden können. Eine möglichst frühzeitige Abklärung beim Gastroenterologen und der rasche Beginn einer effizienten, auch medikamentösen Therapie sind jedoch wichtig, um bleibende Schäden zu vermeiden. Das Ziel der Behandlung ist es, neue Schübe zu vermeiden und langfristig beschwerdefrei zu werden, indem eine vollständige und dauerhafte Abheilung der Darmschleimhaut erreicht wird.

Die Ziele sind bei allen Maßnahmen dieselben: keine neuen Schübe und keine Beschwerden mehr, sowie eine vollständige und dauerhafte Abheilung der Darmschleimhaut, sodass du deine Lebensqualität zurückgewinnst.
Die medikamentöse Behandlung
Je nach Schweregrad und Phase der Erkrankung sowie vielen anderen individuellen Faktoren kommen unterschiedliche Medikamente in Frage:
Aminosalizylate (z.B. Sulfasalazin und Mesalazin, auch 5-ASA-Präparate genannt)
Immunsuppressiva (z.B. Azathioprin oder 6-Mercaptopurin)
Biologika (biotechnologisch hergestellte Medikamente)
Small Molecules
Operationen
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Da chronische Erkrankungen auch psychisch sehr belastend sein können, tut es manchmal gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Das kannst du bei der Patientenorganisation ÖMCCV.
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