Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen – was ist anders?
Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen (in der Fachsprache pädiatrischer Morbus Crohn, abgekürzt pMC) zeigt sich bei etwa 25 Prozent bereits vor dem 18. Lebensjahr – ein Drittel davon ist sogar unter 10 Jahre alt. Was bei Kindern und Jugendlichen anders ist als bei Erwachsenen und wie die Krankheit sich bei ihnen entwickelt, erfährst Du hier.
Wie sich die Erkrankung bei Kindern & Jugendlichen entwickelt
So wie bei Erwachsenen äußert sich Morbus Crohn auch bei Kindern & Jugendlichen nicht immer gleich: Er kann leicht, mittel oder stark ausgeprägt sein. Was allerdings zu erkennen ist: Morbus Crohn zeigt sich bei Kindern öfter durch Symptome an Mund, Speiseröhre und Magen. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Krankheit bei Kindern & Jugendlichen schneller fortzuschreiten scheint – daher ist eine rasche Diagnose und Therapie besonders wichtig.
Pädiatrischer Morbus Crohn ist zwar nicht heilbar, aber mit den richtigen Medikamenten gut in den Griff zu bekommen. Es ist wichtig, dass die Erkrankung schnell behandelt wird, denn sie kann sich auf Wachstum und Entwicklung auswirken.
Morbus Crohn erkennen
Gerade bei Kindern & Jugendlichen ist es schwierig, Morbus Crohn zu erkennen: Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme sind vor allem bei kleineren Kindern nichts Ungewöhnliches – und in den meisten Fällen handelt es sich auch „nur“ um Krämpfe oder Durchfall. Treten die Symptome über einen längeren Zeitraum hinweg auf, kann es sich unter Umständen um Morbus Crohn handeln.
Klassische Symptome:4
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Blut im Stuhl
- Gewichtsverlust/Gewichtsstillstand
- Wachstumsstörungen
- Fieber
- Anämie
- Leistungsabfall
- Appetitlosigkeit
- Begleiterkrankungen an Gelenken, Haut oder Augen

Warum Morbus Crohn bei Kindern das Wachstum beeinflussen kann
Während der Kindheit und Pubertät geschieht so einiges: Der Körper wächst und bereitet sich darauf vor, erwachsen zu werden. Er befindet sich in einem großen Veränderungsprozess. Wenn die Erkrankung in dieser Phase ausbricht, kann sich das auch auf das Wachstum und die Entwicklung auswirken. Denn:
- Die Entzündung verbraucht Energie, die eigentlich für die Entwicklung benötigt wird.
- Der Körper bekommt weniger Nährstoffe, weil der entzündete Darm sie nicht so gut aufnehmen kann.
- Beim pädiatrischen Morbus Crohn kommt es häufig zu Appetitlosigkeit und wenn weniger gegessen wird, bekommt der Körper auch weniger Energie und andere Nahrungsbausteine.
All das muss aber nicht sein: Wird die Erkrankung rechtzeitig diagnostiziert und adäquat behandelt, dann entwickeln sich die betroffenen Kinder und Jugendlichen ganz normal und ohne Einschränkungen.
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Die Ziele der Therapie
Spielen, Schule, Sport, Hobbies, Freunde treffen – Kinder und Jugendliche haben wirklich Besseres zu tun, als sich mit Morbus Crohn herumzuschlagen. Glücklicherweise ist mit der richtigen Behandlung ein weitgehend normales Leben möglich. Eine gute Therapie ermöglicht einen Alltag ohne Beschwerden, ein normales und gesundes Wachstum, weniger Schübe und die dauerhafte Abheilung der Entzündung im Darm. Außerdem können dadurch auch Operationen und Komplikationen vorgebeugt werden. Kurz gesagt: Mit der richtigen Behandlung können Kinder einfach Kinder sein und Jugendliche das tun, was Jugendliche so tun.
Die Therapieoptionen bei päd. Morbus Crohn
Bei der Behandlung von pädiatrischem Morbus Crohn können unterschiedliche Behandlungen zum Einsatz kommen. Welche am besten geeignet sind, kann nur der Arzt entscheiden. Prinzipiell können folgende in Frage kommen:
Ernährungstherapie
Aminosalizylate (auch: 5-ASA-Präparate oder Mesalazin)
Kortisonpräparate (z. B. Prednison, Prednisolon oder Budesonid)
Immunsuppressiva (z. B. Azathioprin bzw. 6-Mercaptopurin)
Biologika
Operationen

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Referenzen
- Hoffmann JC et al. Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn. Z Gastroenterol 2008;46:1094-1146.
- Ruemmele FM et al. Consensus guidelines of ECCO/ESPGHAN on the medical management of pediatric Crohn’s disease.
Journal of Crohn’s and Colitis 2014; 8: 1179–1207. - Colombel JF et al. Gastroenterology 2017;152:351-361.
- Buderus S. Scholz et al.: Inflammatory bowel disease in pediatric patients - characteristics of newly diagnosed patients from CEDATA-GPGE registry - tabelle 1. Dtsch. Ärztebl Int 2015;112:121-7.
AT-ABBV-190089-25062020